Lebenslauf und Ausstellungen
Arbeiten von 1997- 2019
Für die Einzelausstellung „Hearos are here“ 2024 im Salon des Ludwigsburger Kunstvereins, sind maskenartige Hängeobjekte aus Papier, Leim und Wachs entstanden. Die Objekte der Installation: dürfen bewegt und in Schwingung versetzt werden. Paradoxe Assoziationen zum Thema Hören, bezogen auf die einzelnen Objekte, wurden mit Kreide auf den Boden geschrieben. Beim Rundgang entwickelte sich ein ganzer Kosmos, die Andeutung einer zyklischen Geschichte.
Mit dem Beginn der Coronakrise, entstehen interaktive Sprachobjekte; - aus Stoff, Folie, Wachstuch genäht, teilweise gepolstert. Wörter und Buchstaben werden ins Plastische, Haptische überführt, lassen sich bewegen und verändern. Im interaktiven „Gebrauch“ der Objekte, durch Spiel und Bewegung,soll Sprache, auch vom Sinngehalt, körperlich erlebbar werden.
Meine interaktiven Arbeiten haben sich inzwischen zu kommunikativen Trainingsgeräten entwickelt. Die Titel sind zu Gebrauchsanweisungen geworden. Das mentale Training funktioniert statt mit Muskelkraft durch Humor, Poesie, innere Vorstellung und durch Wahrnehmung und Bewegen der Objekte.
“Mit Giacomettis Hühnern den Frühstand proben“. Die an Hühnerbeine erinnernden Objekte aus gepolstertem Wachstuch können durch Drähte im Inneren gebogen werden. Da diese aber sehr weich sind, ist ein aufrechter Stand der „Beine“ nicht leicht zu bewerkstelligen. Die Gebrauchsanweisung lautet:
Viel Freude und Erfolg beim Proben des Frühstands, der nicht immer sofort gelingt; – nach dem Fallen, einfach wieder aufstehn und weiterproben!
Ab 2015 entstehen erste interaktiven Kommunikationsobjekte, die mit ihren vielschichtigen, assoziativen Titeln zum Spielen einladen. Alle Objekte besitzen Griffe, Schlaufen Henkel, dürfen von den Ausstellungsbesuchern angefasst, bewegt, umhergetragen, oder anprobiert werden.
Ab 2010 arbeite ich nicht mehr figürlich und greife die eher abstrakten Formen meiner Studienzeit wieder auf. Ich beschäftige ich mich intensiv mit den Themen Kommunikation und Wahrnehmung. Erste Kommunikationsobjekte entstehen; - aus zerschnittenen Plastiktüten gehäkelte Hängeobjekte, z.B. „Hörhüte“. Die Formen erinnern an Pilze, Korallen, aber auch an rituelle Gegenstände.
Die Formen, der Figuren ab 2007 werden einfacher und ruhiger, die Oberflächen geschlossener, so dass die Individualität der Figuren zurück tritt. Es kommen nun auch größere Figuren hinzu. Aus Stoffcollagen entwickeln sich genähte und gepolsterte Bilder die plastischen Objektcharakter besitzen.
Ab 1997 entstand ein Kosmos klein plastischer Figuren; - merkwürdige Grenzgänger: Bräute, Tänzer, Hunde, Geflügelte etc. Sie bewegen sich zwischen den Ebenen, verbinden oben und unten, Innen- und Außenwelt, Vergangenheit und Gegenwart. Die Übergänge von Mensch zu Tier und Pflanze sind fließend. Meine Figuren und ihre Titel erzählen Geschichten vom Absurden und Tragisch-Komischen der menschlichen Existenz, wobei mich die „komische“ Seite stärker inspiriert. Das Lachen befreit für Augenblicke von der Schwerkraft und schafft neue Freiräume - alles wird möglich - selbst das Fliegen!
© Beate Ludwig